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Joseph Achron (1886-1943) bekam mit fünf Jahren
Violinunterricht von seinem Vater, einem Amateur-Geiger und Vorbeter in der
Synagoge. Mit sieben Jahren begann Achron mit seinem ersten öffentlichen
Auftritt in Warschau eine Wunderkindkarriere, die mit Konzerten im ganzen
Russischen Reich fortgesetzt wurde. 1899 kam er in die Klasse des legendären
Violinpädagogen Leopold Auer am Petersburger Konservatorium, wo er auch
Komposition bei Anatoli Ljadow studierte. 1911 schloss er sich der Gesellschaft für jüdische Volksmusik an und beschäftigte sich von nun an theoretisch und praktisch mit der jüdischen Musiktradition. Gleich sein erstes "jüdisches" Werk "Hebräische Melodie" wurde durch die Interpretation von Jascha Heifetz berühmt. 1922 ging Achron nach Berlin, wo er zusammen mit Michail Gnesin den jüdischen Musikverlag "Jibneh" leitete. 1924 verbrachte Achron einige Monate in Palästina, bevor er dann nach Amerika emigrierte. Obwohl er mit seinem 1. Violinkonzert (das er als Solist mit dem Boston Symphony Orchestra unter Serge Kussevitsky aufführte) und der Suite "Golem" für Kammerorchester (Uraufführung beim 2. Festival der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Venedig) wichtige Erfolge erzielte, konnte er sich trotzdem als Komponist in den USA nicht etablieren. Arnold Schönberg, mit dem Achron befreundet war, bezeichnete ihn in seinem Nachruf als "einen der am meisten unterschätzten modernen Komponisten".
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